Jedes Kind weiß, dass die Erde um die Sonne kreist und mit
ihr noch einige andere Planeten. Neun Stück an der Zahl, wobei Pluto im Jahr
2006 seinen Planetenstatus wieder aberkannt bekommen hat. Somit sind es
eigentlich nur acht, wenn man die Erde mitzählt. Entscheidend bei dieser
Aberkennung war die Tatsache, dass sich Pluto innerhalb des Kuipergürtels um
die Sonne bewegt und nur das "Glück" hatte, darin zuerst entdeckt zu
werden. Denn in dem Gürtel gibt es viel mehr Objekte, außer Pluto, die genauso
groß sind. Bei den Entdeckungen dieser Objekte sprach man zuerst von dem
zehnten und weiteren Planeten, bis man erkannte, dass es eigentlich nur große
Eisklumpen sind, die ebenfalls im Kuipergürtel ihre Runden ziehen. Für das
bloße Auge bleiben diese Objekte und die anderen sogenannten teleskopischen
Planeten (Uranus, Neptun und Pluto) am Nachthimmel unsichtbar.
Die inneren Planeten
Die Laufbahnen der inneren Planeten befinden sich ein ganzes
Stück näher an der Sonne als die Erde. Somit liegen sie innerhalb des
Bahnkreises der Erde und heißen deshalb "innere" Planeten. Darunter
fällt der kleine und mondähnliche Merkur und die rote, von dichten Gasschichten
bedeckte, Venus. Da man von der Erde aus leider nur am Tag einen Blick auf
diese Planeten werfen kann, ist es schwierig sie zu beobachten. Wegen dem
hellen Sonnenlicht sieht man sie entweder nur schwach oder gar nicht und sie
können sich nie weit weg von der Sonne bewegen. Dennoch gibt es in einem
gewissen Rhythmus einige Tage, an denen sie relativ gut am Abend- oder Morgenhimmel
zu sehen sind, bevor sie mit der Sonne im Westen unter- oder im Osten aufgehen.
An diesen Tagen befinden Sie sich in der sogenannten Elongation. In der
östlichen Elongation sind die Planeten besonders gut in den ersten Stunden des
Sonnenaufgangs zu sehen, weil sie dann (von uns aus gesehen) von der Sonne am
weitesten wegstehen. Bei der westlichen Elongation ist es das Gleiche in grün.
Dann sind sie besonders gut in den ersten Stunden des Sonnenuntergangs
beobachtbar. Merkur kann höchstens 28° von der Sonne abrücken und befindet sich
an diesem Punkt in Elongation, Venus maximal 47°.
Ebenfalls ein guter Beobachtungszeitpunkt für die inneren
Planeten ist auch die untere Konjunktion. Das ist genau dann, wenn Merkur oder
Venus zwischen der Sonne und der Erde stehen und somit eine Linie bilden. Dafür
sollte man allerdings unbedingt einen geeigneten Sonnenfilter benutzen! Wie man
weiß besteht Erblindungsgefahr, sollte man ohne Schutz in die Sonne blicken.
Daneben gibt es die obere Konjunktion. Dann stehen die Planeten allerdings
hinter der Sonne und man kann sie nicht sehen.
Die äußeren Planeten
Die restlichen sechs, bzw. fünf, Planeten, die sich auf den
äußeren Bahnen des Sonnensystems rumtreiben sind Mars, Jupiter, Saturn, Uranus,
Neptun und Pluto. Am besten lassen sich jedoch Jupiter und Saturn beobachten,
weil sie die beiden größten Planeten unseres Solarsystems sind und somit ihre
weite Entfernung zur Erde wettmachen. Mars, Jupiter und Saturn sind auch noch
sehr gut mit bloßem Auge zu erkennen. Am besten sieht man sie, wenn sie eine
vollmondähnliche Stellung eingenommen haben und somit mit der Erde in einer
Linie zur Sonne stehen. Diese Stellung nennt man Oppositionsstellung.
Wenn man die äußeren Planeten eine Weile am Nachthimmel
beobachtet und zum Vergleich jeden Abend zur selben Zeit ein Foto vom selben
Fleck aufzeichnet, kann man feststellen, dass sie am Himmel eine Schleife
laufen. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass die Erde, als innerer Planet,
viel schneller um die Sonne kreist, als die Äußeren. Die Erde überholt ihre
äußeren Nachbarn und deshalb sieht es an manchen Tagen so aus, als wäre der
Planet am Himmel stehen geblieben. So wie man für einen kurzen Augenblick
meint, das Fahrzeug, dass man auf der Autobahn langsam überholt, steht neben
einem still. Durch die Eigenbewegung auf der, zumeist etwas von der Ekliptik
gekrümmten, Umlaufbahn entsteht dann die Schleife. Man nennt sie die
Oppositionsschleife. Sie kommt dann zu Stande, wenn die äußeren Planeten die
Oppositionsstellung erreicht haben.
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